Tabak, Drinks & More: Der Bonvivant mit Stil – aber kleinem Spesenkonto

Tabak, Drinks & More – das klingt nach Stil, Genuss und einer Prise Luxus. Doch was passiert hinter den Kulissen eines Magazins, das zwischen Zigarrenaroma, Whiskyfass und PR balanciert? Ist es schwieriger, einen rauchigen Single Malt zu beschreiben – oder eine Pressemitteilung so umzuschreiben, dass sie nicht wie eine Werbebroschüre klingt? Ich habe dem Macher hinter der Zeitschrift, François Güntensperger, mal auf die Finger geschaut.

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François Güntensperger im Element.

Was ist schwieriger: Einen guten Whisky zu beschreiben oder eine Pressemitteilung von einem Importeur so zu retten, dass sie nach echtem Inhalt klingt?

Haha, vielleicht vergleichst du da ein bisschen Äpfel mit Birnen. Ein guter Whisky hat mit purem Genuss zu tun – und den zu beschreiben, fällt mir wirklich nicht schwer. Einer trockenen Pressemitteilung Leben einzuhauchen, hat dagegen weniger mit Genuss zu tun. Aber das Schöne daran: Man kann Rücksprache halten, kommt ins Gespräch mit Herstellern oder Importeuren – und dieser Austausch ist oft richtig spannend und wertvoll.

Du veröffentlichst Genuss-Themen in einem Land, das Weisswein oder Rotwein mit Sprudelwasser mischt. Wie hältst du das psychisch aus?

Da gilt für mich ganz klar: leben und leben lassen. Wenn jemand an einem heissen Tag seinen Weisswein verwässern will – bitte gerne. Ich selbst halte es lieber so, dass ich erst Wasser trinke und mich dann dem unverdünnten Geschmack widme. Aber grundsätzlich bin ich da ziemlich schmerzfrei, was die Herangehensweisen anderer betrifft.

Trotzdem: Es sollten keine Perlen vor die Säue geworfen werden. Wenn jemand zum Beispiel eine starke Zigarre nicht mag oder einen lang gereiften Whisky „on the rocks“ trinken will, finde ich, man sollte dem Produkt Tribut zollen. Und vielleicht auch ehrlich sagen: „Das ist mir zu viel – ich geniesse lieber etwas Leichteres.“ Damit ist doch allen mehr gedient.

Der Genuss steht ihm ins Gesicht geschrieben, gell?

Wie oft hast du schon eine Zigarre besprochen, die du heimlich nicht mal fertig geraucht hast?

Also – so mache ich das nicht. Klar kann man auch über Dinge sprechen, die man nicht komplett bis ins letzte Detail analysiert hat. Man kann ja trotzdem mitreden – einfach im Rahmen seines eigenen Erfahrungswerts. Und wenn man dann zuhört und Fragen stellt, entsteht eigentlich immer ein spannendes Gespräch. Und mal ehrlich – geht’s nicht genau darum?

Hast du schon mal einen Artikel veröffentlicht, den du selbst beim Korrekturlesen nicht verstanden hast – aber er klang edel?

Das Schöne ist: Ich bin ja nicht allein für die Inhalte bei Tabak, Drinks & More verantwortlich. Ich arbeite mit tollen Kolleginnen und Kollegen – in der Redaktion, im Layout, beim Lektorat. Wir tauschen uns aus, geben einander Feedback, streichen, feilen, ergänzen. Und wenn mal ein Text „edel“ klingt, ohne dass ich alles auf Anhieb durchblicke – dann spätestens beim zweiten Durchgang. Und wenn nicht: Dann frag ich nach.

Wie viele deiner Leser lesen wirklich – und wie viele blättern nur bis zum Bild mit dem Champagnerglas?

Haha, also das kann ich wirklich nicht in Zahlen sagen. Ich sitze ja nicht in der Lounge und schaue jemandem über die Schulter. Aber ich bin sicher: Es gibt beides. Und das kenne ich auch von mir. Ob ich einen Artikel komplett lese, nur querlese oder erstmal nur die Bilder anschaue – das hängt bei mir stark davon ab, wie viel Zeit ich habe und ob mich ein Thema auf Anhieb packt. Oft blättere ich erstmal durch und bleibe später bei einem Artikel hängen. Wenn ich dann wieder Zeit und Lust habe, lese ich weiter. Und genau so darf es ja auch sein.

Gibt es Themen, die du nie bringen würdest, weil du sonst keine Einladungen an Events mehr bekommst?

Wegen den Events mache ich mir da ehrlich gesagt keine Sorgen. In der Branche kennt man sich schon lange – und auch wenn es natürlich ein Business ist, entstehen oft freundschaftliche Beziehungen zu Importeuren, Produzenten, Händlern usw. Was wir bei TDM aber bewusst nicht machen, sind Beiträge oder Werbung für Vapes oder Zigaretten. Das passt einfach nicht zu unserem Magazin.

Hand auf die Zigarre und das Glas: Gibt es auch Genussprodukte, bei denen du dir denkst: „Das ist jetzt einfach kompletter Bullshit – aber gut verpackt“?

Muss Wein in Flaschen mit zehn Millimeter dicken Glaswänden abgefüllt werden, oder in ein Aluminium-Netz eingehüllt sein, damit er mir gefällt? Muss die Zigarre in einer überkomplizierten Schachtel stecken, um gut zu sein? Nein – aber ich verstehe die Idee. Verpackungen verlängern den Moment der Vorfreude und erzählen oft etwas über den Stolz des Produzenten. Natürlich spielt Marketing da mit rein – aber das ist ja nicht automatisch schlecht. Wenn Verpackung und Produkt zusammenpassen, passt’s für mich.

Aber du willst ein konkretes Beispiel, oder? Ich hatte mal eine Weinausschankhilfe mit Metallstab, den man einfrieren sollte. Ziel: Den Wein beim Einschenken direkt kühlen. Nur: Wenn man das Ding in eine volle Flasche steckt, schwappt der Wein über. Und der Kühleffekt hält gefühlt drei Sekunden. Nett gemeint, aber absolut unpraktisch. Das würde ich niemandem empfehlen.

Wenn Tabak, Drinks & More eine Person wäre – wäre sie dann eher ein Gentleman, ein Blender oder ein Bonvivant mit Spesenkonto?

Tabak, Drinks & More entsteht durch ein ganzes Team – jeder bringt etwas Eigenes ein. Unsere Leserinnen sind genauso vielfältig, also möchten wir auch nicht nur einen Typ Mensch ansprechen.

Wenn ich mich aber für eine Figur entscheiden müsste, dann wäre es wohl am ehesten der Bonvivant, aber mit kleinem Spesenkonto und guten Manieren. Wir möchten inspirieren, nicht protzen.

Was wir nicht wollen, ist den Eindruck zu vermitteln, dass man einen glamourösen Lebensstil pflegen muss, um echte Genussmomente erleben zu können. Denn was so oft gesagt wird, stimmt eben wirklich: Es sind die kleinen Dinge im Leben, die es lebenswert machen.

Ganz ehrlich: Ist deine Zeitschrift ein Genussmedium – oder doch nur eine Hochglanz-Plattform für Inserenten mit Zigarrenromantik?

Danke für diese Frage denn meine Antwort knüpft gleich an der vorherigen an. 🙂 Denn wie schon gesagt: Es sind oft die kleinen Dinge im Leben, die wirklich zählen. Und genau da sehe ich auch den Platz unseres Magazins. Ich wünsche mir, dass unsere Leserinnen und Leser Tabak, Drinks & More als eine Art Ankerpunkt nutzen können. Um kurz innezuhalten, sich Zeit zu nehmen – sei es mit einer feinen Zigarre oder einem Glas Rotwein.

Ich behaupte nicht, dass unser Magazin Genuss in sich ist. Aber wir unterstützen den Moment des Genusses. Denn ein Printmagazin zu lesen, ist etwas anderes als das hektische, reisserische Scrollen durch Newsfeeds. Mit Artikeln die länger andauern als 30 Sekunden entschleunigt es und genau das macht Genuss oft erst möglich. Und darum sehen wir uns als ein Genussmedium und nicht als Hochglanz-Plattform.

Nochmal ganz ehrlich: Was nervt dich so richtig bei Zigarren, Drinks oder Lebenslust? Etwas, das dich zum Kochen bringt?

Was mich wirklich nervt, ist die Überinszenierung. Wenn in jeder Werbung vorgegaukelt wird, dass ein Produkt allein den perfekten Moment macht. Und dann natürlich auch noch mit Yacht, Sonnenuntergang und Fotomodel. Das ist so weit weg vom echten Leben. Der Moment entsteht durch uns. Ob allein oder gemeinsam: Man entscheidet sich bewusst dazu einen Moment geniessen zu können – dann kommt der Rest.

Die Zigarre, der Drink, das gute Essen – das ist das Tüpfelchen auf dem i. Aber der Genuss beginnt schon vorher – in der Haltung und der Entscheidung sich dem Moment hingeben zu können.

Bildnachweis

  • François Güntensperger

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