Juana Ramos Guerra und ihr Leben für die COHIBA

Juana “Juanita” Ramos Guerra ist eine der Frauen, die massgeblich an der Gründung der Cohiba Manufaktur El Laguito in Havanna beteiligt war. Juanita ist eine Torcedora der höchsten – der neunten – Kategorie. Vor über 50 Jahren begann sie dort als Lehrling. Sie erzählt, wie es dazu kam, dass sie an diesem historischen Ort arbeiten durfte. Das Gespräch fand bei der 5TH Avenue Products Trading-GmbH in Waldshut-Tiengen statt.

Voraussichtliche Lesedauer: 7 Minuten

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Juana "Juanita"Ramos Guerra

Vom gewollten Chemiestudium zur Legende als Cohiba Rollern

Juana "Juanita"Ramos Guerra

“Ich wollte eigentlich Chemie studieren,” sagt Juana, die liebevoll auch Juanita genannt wird. “Aber mein Vater war ein glühender Revolutionsanhänger. Er verbot mir, zu studieren und befahl mir, in El Laguito zu arbeiten. Ich habe deswegen viel geweint. Aber ich wollte immer, dass ich El Laguito verlasse, wenn mein Vater stirbt. Aber dann bin ich doch geblieben. Und mit der Zeit habe ich mich immer mehr in diese Arbeit verliebt.”

Juana "Juanita"Ramos Guerra, ein Leben für die COHIBA

Es waren Celia Sanchez (Lebensgefährtin von Fidel Castro) und Fidel Castro, welche die Idee hatten, kubanische Frauen in El Laguito zu beschäftigen. Sie waren der Meinung, dass Frauen feinere Hände haben und deshalb besser Zigarren rollen können. Für Juana und ihre Kolleginnen war es eine große Ehre, an diesem Ort arbeiten zu dürfen. Sie fühlten sich wie Kinder Fidels und waren stolz darauf, Teil dieser Organisation zu sein. “Nach den 1990er Jahren kamen auch Männer dazu, weil sie Arbeit brauchten. Wir haben sie ausgebildet,” lächelt sie.

Cohiba, El Laguito Manufaktur
Foto: Vasilij Ratej (Zigarren.Zone), El Laguito
Cohiba, El Laguito Manufaktur
Foto: 2018, Vasilij Ratej (Zigarren.Zone).

Sie nimmt einen Zug aus ihrer Cohiba-Zigarre und schaut in den blauen Dunst. Ihre Augen leuchten und sie sagt: “Wir hatten es dort so gut. Die Frauen haben geheiratet, Kinder bekommen, aber wir haben weiter gearbeitet.” Die Arbeit in der Manufaktur war hart, aber auch erfüllend. Juana und ihre Kolleginnen arbeiteten sorgfältig und mit viel Liebe zum Detail. Sie wussten, dass sie etwas Besonderes herstellten – die Cohiba-Zigarre, die heute noch als eine der besten Zigarren der Welt gilt.

Die Frauen sind mütterlicher beim rollen von Zigarren

Juanita war 16, als sie in El Laguito anfing. Mit 17 konnte sie schon professionell Zigarren rollen. Juanita betont: “Diese Arbeit in El Laguito war sehr wichtig für unser Land und sehr wichtig für die kubanischen Frauen.”

Sie nimmt wieder einen Zug an ihrer Cohiba. Man sieht, dass sie es geniesst. “Fidel hat immer wieder betont, dass die Frauen beim Rollen der Cohiba sorgfältiger und mütterlicher sind,” lacht sie. Sie schaut sich ihre Cohiba an und lächelt. “Der Tabak für die Cohiba war und ist eine Spezialität!”

Juana "Juanita"Ramos Guerra, ein Leben für die COHIBA, El Laguito

Die Lehrerinnen waren damals Caridad Badilla und Elia Dominguez. Sie brachten den Frauen, die keine Schulbildung hatten, Lesen und Schreiben bei.

Elia Dominguez hat später El Laguito verlassen, um sich um ihren Großvater zu kümmern. “Dann habe ich ihren Job übernommen und die jungen Frauen ausgebildet, die keine Schulbildung hatten. Ich arbeitete als Zigarrenrollerin in El Laguito und bildete Frauen aus,” erzählt Juana “Juanita”Ramos Guerra.

Juana "Juanita"Ramos Guerra, ein Leben für die COHIBA

Mit der Zeit wollten immer mehr Leute aus Kuba in El Laguito arbeiten. Sogar die Frauen der Leibwächter von Fidel Castro kamen und lernten Zigarren rollen.

Prominente Besucher und Botschaft an die Zigarrenliebhaber

In El Laguito gab es viele prominente Besucher, darunter auch Könige und Staatschefs. Sie überlegt und sagt: “Der erste Besucher war natürlich Fidel Castro. Der König von Spanien war auch hier, auch Zino Davidoff und viele andere, an die ich mich nicht mehr erinnern kann.” Aber für Juana war jeder Besuch von Eduardo Rivera, dem eigentlichen Gründer von Cohiba, etwas ganz Besonderes. Sie verehrte ihn wie einen Vater und war stolz darauf, für seine Marke zu arbeiten.

Juana "Juanita"Ramos Guerra, ein Leben für die COHIBA

Heute ist Juana immer noch Zigarrenrollerin. In den vergangenen Jahren arbeitete sie als Rollerin in der La Casa del Habano im Hotel Meliá Cohiba und anschließend im Zigarrengeschäft im benachbarten Hotel Riviera. Sie ist stolz, Teil einer so erfolgreichen Geschichte zu sein und möchte, dass die kubanische Zigarrentradition weiterlebt.

Sie hat bis 1975 in El Laguito gearbeitet und wurde schwanger; sie arbeitete weiter bis 1984 und wurde wieder schwanger. “Dann bin ich mit meinem Mann in die Sowjetunion gegangen. Zurück nach Kuba kam ich 1997,” erzählt sie.

Ihre Botschaft an alle Zigarrenliebhaber: “Liebe Zigarrenliebhaber, raucht weiter kubanische Zigarren! Sie sind die besten der Welt! Es gibt nichts Besseres als Tabak aus Kuba. Er ist einzigartig und mit nichts zu vergleichen. Wenn ich in einem anderen Land eine kubanische Zigarre anzünde, sagen die Leute um mich herum: Wow, wie das duftet! Welche Zigarre rauchst du denn? Ich sage dann immer: Natürlich eine kubanische Zigarre. Sie ist köstlich, fein, reichhaltig und einfach unglaublich.”

Juana "Juanita"Ramos Guerra, ein Leben für die COHIBA

Ich hoffe, dass dir mein aktueller Artikel gefallen hat und du die darin enthaltenen Informationen interessant fandest. Ich bin sehr gespannt auf Deine Ansichten und freue mich darauf, deinen Kommentar zu lesen 🤗

Ressourcen zum Thema

Celia Sanchez bei Wikipedia

5TH Avenue Products Trading-GmbH

Fotos: FotoWerk 132, Christian Schmid

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Antworten

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  1. “Liebe Zigarrenliebhaber, raucht weiter kubanische Zigarren!”

    Würden wir ja gerne: wenn wir denn welche bekämen und wenn wir Sie uns dann noch leisten könnten. 😉

    Natürlich sind Habanos, wenn alles passt, grandios und nicht zu übertreffen, ABER nicht mehr um jeden Preis und Aufwand.

    Dafür sind doch sehr viele andere Zigarren verschiedener Povinienzen nicht soooo weit dahinter, und bieten all das, was man früher mit Habanos verband, verlässlicher und erreichbarer.

    Und so wird das eigene Lager noch über die nächsten Zeiten geleert, und dann würdevoll der Abschied beschlossen.

    1. Kuba hat die härteste Tabakernten EVER erlebt. Wegen dem Hurrikan IAN, der im Herbst 2022 wütete und die gesamte Tabakproduktion in Pinar del Rio zerstörte. Natürlich hat Kuba noch Tabak an Lager, aber der dringende Nachschub aus der Ernte bleibt dieses Jahr weitgehendst aus.

  2. Feiner Bericht über “la reina de los lanceros”.
    Es ist ein Privileg, diese wunderbare Torcedora persönlich zu kennen und sie zum Freundeskreis zählen zu dürfen.

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