Zigarrenprivatsammlung in Wien beschlagnahmt

In Wien wurde im Jahr 2016 eine Zigarrenprivatsammlung durch die Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. Das Verfahren wurde kürzlich abgeschlossen. Eine Busse über EUR 500.- wurde ausgesprochen. Die Zigarrenprivatsammlung ist wieder frei gegeben.
Was ist passiert?
Am 08.01.16 erschien auf Zigarren.Zone ein Bericht über einen Zigarrenprivatsammler in Wien. Es wurde auch eine Liste veröffentlicht, auf der alle Zigarren der Sammlung aufgeführt waren. Ein Schweizer Unternehmer hatte damals die Absicht die Sammlung aufzukaufen. Das Geschäft kam nicht zustande. Also hat der Sammler einzelne Teile daraus verkauft. Jemand aus dem Leserkreis von Zigarren.Zone hat eine anonyme Anzeige bei der Polizei gemacht.
Das uralte Gesetz gilt noch heute
Der Verkauf von Tabakwaren ist in Österreich nur lizenzierten Geschäften vorbehalten. Allen anderen Personen ist es per Gesetz verboten Tabakwaren zu verkaufen. Auch das Versenden von Tabakwaren per Post ist in Österreich verboten. Das ist ein uraltes Gesetz, das noch aus der Zeit Kaiser Franz Josefs stammt. Damals erhielten die Invaliden Kriegsgeschädigten die Möglichkeit sich ihren Lebensunterhalt nach ihrem Soldatendasein zu verdienen. Sie erhielten als einzige Personen das Recht Tabakwaren zu verkaufen. Dies gilt noch heute und ist völlig überholt.
Wie die Beschlagnahmung ablief
Eines Tages stand die Polizei vor der Türe des Sammlers und gab ihm bekannt, dass seine Zigarrensammlung beschlagnahmt sei. Sie wollten alles mitnehmen. “Moment!”, wehrte er sich. “Das sind Zigarren Raritäten und sie brauchen eine ganz bestimmte klimatische Umgebung. Wenn Sie diese mitnehmen und falsch einlagern, dann ist der Wert von über EUR 350’000 zerstört.” Die Polizei hatte glücklicherweise ein Einsehen und beliess die Sammlung vor Ort. Allerdings wurde die Türe versiegelt. Der Sammler konnte also auch keine Zigarren für den Eigenverbrauch daraus entnehmen. Das Verfahren dauerte etwa 2 Jahre und er musste eine Busse von EUR 500.- bezahlen. Die Zigarrensammlung ist nun wieder freigegeben. Verkaufen darf er sie freilich nicht. Aber immerhin kann er sich nun am Genuss seiner Zigarren wieder erfreuen.
Eine besondere Rarität sorgte für heissen Diskussionsstoff
Zigarren.Zone recherchierte über diese Montecristo Robusto Limitada 2001, welche in der Zigarrensammlung vorhanden war. Das Foto davon schlug hohe Wellen, denn es wurde behauptet, dass es sich um eine Fälschung handle. Offiziell gab es im Jahr 2001 keine Limitada im Robusto Format von Montecristo. Nach umfangreichen Recherchen durch Zigarren.Zone stellte sich heraus, dass es sich dennoch um Originale handelte. Die Kubaner hatten während der Produktion keine Anillas mehr aus dem Jahr 2000 (damals war noch keine Jahreszahl drauf angegeben). Daher nahmen sie einfach die neuen Anillas…
Diesen Bericht findest du hier inkl. wie ich ein Exemplar aufschneide >
Buße wird nicht mit doppel s geschrieben, dann sind es Busse, die Leute transportieren, es sei denn in der schweizer Rechtschreibung ist das anders. 🙂
Und es war Kaiser Franz Josef, nicht Fran.
Und noch was: Möge dem werten Leser von Zigarrenzone, der den Sammler angehängt hat, jede Zigarre so schief abbrennen, dass er sich die Schniss verbrennt. Was für ein Volltrottel, neidischer!
ups 🙂 HAHAHA 🙂