Plasencia Cosecha 146 San Luis Toro Mehrfach Tasting

Liebe ZigarrenZone-Freunde, Europa-Premiere auf ZigarrenZone: Plasencia Cosecha San Luis 146 Toro im Mehrfach Tasting. Der offizielle Text: “Die Cosecha 146 ist die erste der Cosecha-Serie, einer Zigarre, die ausschliesslich mit Tabaken der Ernte 2011- 2012 aus den Farmen von Plasencias in Nicaragua und Honduras produziert wird. Auf Deutsch bedeutet Cosecha 146, die 146. Ernte, und diese wurde geschaffen, um der ersten Tabakernte der Familie Plasencia 1865 in Kuba zu gedenken.

Diese Zigarre ist eine exquisite Kombination von Tabakblättern aus der 146. Ernte von Plascencia Cigars (Ernte 2011-2012). Die Blätter wurden in den besten Regionen von Honduras und Nicaragua angebaut, um ein einzigartiges Geschmacksprofil zu erzeugen, das aus der Vermischung der Kulturen zweier großer Tabakländer entstand (Deckblatt: Habano Jamastran, Umblatt: Habano Estelí, Einlage: Condega, Olancho und Jamastran). Cosecha 146 ist eine milde bis mittelkräftige Zigarre mit einem komplexen und süssen Geschmacksprofil.”

Sehr schön. Und was kann ich darüber berichten?

HAVE A GOOD SMOKE ?

Vasilij Ratej Herausgeber, Zigarren.Zone

Fakten

  • Name der Zigarre: Plasencia Cosecha 146 San Luis Toro
  • Herkunftsland: Honduras
  • Hersteller: Plasencia
  • Tabak:
    • Einlage: Honduras, Nicaragua
    • Umblatt: Nicaragua
    • Deckblatt: Honduras
  • Form: Parejo
  • Mehrfach Tastings: 23.03.18 (Vormittag) / 23.03.18 (Nachmittag) / 
  • Boxdate: Unbekannt
  • Empfohlene Mindestreifezeit: Sofort zum Verkosten geeignet. Ich empfehle eine Akklimatisierung von etwa 6 Wochen nach dem Kauf.
  • Deckblatt Farbe: Colorado (Zigarrenfarben erkennen)
  • Verpackung: Im Cellophan
  • Grösse: 146 mm, Ring 54 (21.4 mm)
  • Format: Toro
  • Preis:
    • CHF 13.90 pro Stk. / CHF 278.- in der 20er Kiste (Stand März 2018)
    • EUR: Derzeit nur in der Schweiz erhältlich. Sie wird voraussichtlich kosten: EUR 13.50 pro Stk. / EUR 270.- 20er Kiste
  • Du willst auf Google nach dieser Zigarre suchen?Bezugsquellen finden

Wie ich diese Zigarre erlebte

Das Deckblatt ist sehr schön. Ich bin ein bekennender Anilla-Fetischist. Mir gefällt die Anilla eigentlich recht gut. “Eigentlich”. Denn “eigentlich” fehlt mir persönlich noch ein farblicher Bezug zum Deckblatt. Die Anilla mit ihrem kühlen Farb-Design gefällt mir eben schon. Aber… hätte man da nicht noch einen “Tupfer” Farbe reinbringen können, um etwas mehr Harmonie zu erzeugen? Allerdings gebe ich auch zu: Wenn die Zigarre erst mal glimmt, harmoniert die Farbe der Asche wirklich saugut mit der Anilla 😀 Jaaaa, ist gut jetzt, ich bin ja schon still…

Ok, bleiben wir kurz beim Thema “Asche”. Sie ist bröckelig und macht nicht wirklich Spass – beim ersten Exemplar (bei den anderen zwei Exemplaren bestand dieses Problem nicht). Die Zigarre glimmt sehr gut und Schiefbrand ist kaum vorhanden. Er korrigiert sich meistens von selbst. Ab und zu musste ich kurz mit dem Feuer nachhelfen. STOPP! Das galt bei meinem ersten Exemplar etwa 2 cm lang. Danach gab es Wellenabbrand und Schiefbrand. Den musste ich regelmässig mit dem Feuer eliminieren. Die Asche hat sich an beiden Polen gespaltet. Die beiden anderen Exemplare hatten dieses Problem nicht.

Das erste Exemplar hatte dieses Problem. Die beiden anderen Exemplare waren einwandfrei.

Daher kommt die %-Wertung bei der “Brennbarkeit” von 89% so zustande: 80% (erstes Exemplar) + 94% (zweites Exemplar) + 94% (drittes Exemplar) = 268% : 3 Exemplare = 89,33%.

Die erste Hälfte: Sie startet angenehm süsslich und leicht würzig. Mit der Zeit verflüchtigt sich die Süsse und zartbitterer Geschmack stellt sich ein. Retronasal ist sie in der ersten Hälfte so: Sehr mild und sie hat sehr sanfte Röstaromen nach brennendem Holz. Erstes Exemplar: Im Verlauf der ersten Hälfte nehmen die Bitternoten unangenehm zu. Bei den anderen zwei Exemplaren war das nicht der Fall. Daher werte ich diesen Punkt als meine Tagesform und lasse es nicht in die %-Wertungen mit einfliessen. Bei den zwei anderen Exemplaren blieb die Süsse über die ganze erste Hälfte präsent; zwar im Hintergrund, aber sehr angenehm präsent. Die Mischung zwischen “bitter” und “süss” sowie dem Auftreten von angenehmer leichter “Säure” und den retronasalen Röstaromen ergibt eine wunderbare Balance.

Beim ersten Exemplar gab es ein weiteres Problem beim Übergang zur zweiten Hälfte: Sie zog nicht mehr gut und verglimmte. Das erneute Anzünden gelang problemlos. Danach war wieder alles ok.

In der ersten Hälfte bleibt die Zigarre mild.

Foto unten: Dominik Mezzomo (The Royal Cigar Company), Rodrigo Medina Mendieta (Plasencia Regional Director), Vasilij Ratej (ZigarrenZone)

Die zweite Hälfte: Sie wird etwas kräftiger. Die oben beschriebene Geschmacksmelange intensiviert sich, was mir sehr gefallen hat. Retronasal sagt mir jetzt mein Gehirn: “Holz, das nicht mehr brennt, sondern noch glimmt.” Ja, genau das ist der “Duft” (Geschmack) den ich eindeutig erkenne. Cool, das gefällt mir. Auf der Zunge und am Gaumen macht sich eine angenehme “Würze” bemerkbar (es prickelt etwas und ist für mich angenehm).

Erstes Exemplar: Ich muss aufpassen, dass ich die Zigarre nicht zu lange liegen lasse. Sie hat jetzt die Tendenz schneller zu verglimmen. Daher passe ich beim Paffen auf, dass ich nicht zu viel und zu schnell paffe (da kann die Zigarre bitter werden). Die Balance zu finden ist daher wichtig, aber vermindert auch den unbeschwerten Zigarrengenuss etwas. Der Schiefbrand wird grösser.

Exemplare 2 und drei: Diese Probleme bestehen nicht. Der Abbrand ist praktisch einwandfrei. Ab und zu etwas Schiefbrand, der sich von selbst korrigiert. Selten muss ich mit der Flamme helfen.

In der zweiten Hälfte ist die Zigarre mittelstark.

Was ist “retronasal”?

Retronasaler Zigarrengenuss steigert den Geschmack. Was das ist und, warum es funktioniert und wie man das macht liest du bitte in der Onlineausgabe vom GenussBrief. Klicke bitte auf das Foto:

Fazit

Bitte lies das Fazit bei den %-Wertungen ganz unten, vielen Dank.

Hinweis zum Mehrfach Tasting

Erreicht eine Zigarre beim Mehrfach Tasting mehr als 93% bekommt sie die ZigarrenZone-Auszeichnung.

Eine Zigarre anhand eines Exemplars zu bewerten, ist kaum aussagekräftig. Die Zigarren entwickeln sich bei der Lagerung weiter (besonders wichtig bei kubanischen Zigarren). Im „Mehrfach Tasting“ wird eine Zigarrenserie über Monate oder Jahre verkostet. Das ergibt ein faires Bild der Zigarrenlinie.

Buch-Tipp: Eine illustrierte Enzyklopädie der postrevolutionären Havanna-Cigarren. Der Link führt dich zu Amazon. Falls du das Buch kaufst, bekommt Zigarren.Zone eine kleine Werbe-Provision, vielen Dank 🙂

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