Claudio Sgroi besiegt Feuchtigkeit: Neue Zigarrenfabrik entsteht %

Claudio Sgroi leitet ein neues, faszinierendes Projekt in Masaya, Nicaragua. Trotz der Herausforderungen des heißen und feuchten Klimas hat die Fabrik bereits große Aufträge in Aussicht. Ich habe mit ihm gesprochen. Erfahre in diesem Interview mehr über Sgrois Engagement, die Abwanderung von Zigarrenrollern und die Zukunft des Tabakanbaus in der Region und welchen Einfluss die WHO auf die Tabakbauern hat.

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Claudio Sgroi im Gespräch mit Zigarren.Zone

Das Interview

Welches Projekt leitest du derzeit in Masaya (in der Nähe von Granada, Nicaragua)?

In Masaya bin ich für die Eröffnung einer neuen Zigarrenfabrik verantwortlich. Dazu gehört, die gesamte Qualitätskontrolle zu organisieren, das Rohmaterial zu testen und die Produktion zu starten. Es ist eine kleine Fabrik, aber wir erwarten ein schnelles Wachstum. Die Fabrik hat bereits einige große Aufträge, und wir brauchen in den nächsten Monaten mehr als 50 Leute, die dort arbeiten.

Was kannst uns darüber im Detail erzählen? Hat das etwas mit MBF Cigars zu tun?

Mit MBF hat es nichts zu tun. Ich habe Favilli Anfang März 2021 verlassen und seitdem keinen Kontakt mehr.

Er begann seine Karriere 2001 in der Dominikanischen Republik, an der Seite von Hendrik Kelner, dem Master Blender von Davidoff.

Es heißt, dass es in der Region zu heiß und zu feucht ist, um Zigarren herzustellen. Deshalb gibt es nicht viele Zigarrenroller. Stimmt das?

Ja, das stimmt. Es ist heiß und feucht, und es ist ein bisschen weit weg von der Tabakregion, wo alle Fabriken sind. Aber mit dem Wissen, das ich über die Umgebung habe, ist es kein Problem, dort mit der Produktion zu beginnen. Es geht darum, die Fabrik in einen klimatisierten Raum zu bringen, und das haben wir getan. Damit die äußeren Faktoren wie Regen, Außentemperatur usw. keinen Einfluss haben.

Aus welcher Region kommt der Tabak für Masaya?

Die Tabake, die wir verwenden, kommen aus Condega und Jalapa, zwei Regionen in Nicaragua, aber auch aus Ecuador und Kamerun.

Er leitete die Renovierung der Casa Favilli, eines historischen Denkmals in Granada, das heute als Mombacho-Zigarrenfabrik dient.

Ist die Abwanderung von Zigarrenrollern aus Nicaragua in die USA immer noch so dramatisch hoch?

Ja, es ist nach wie vor ein echtes Problem. Mehr als 200.000 Nicaraguaner sind letztes Jahr aus Nicaragua ausgewandert, das ist ein echtes Problem für die Hersteller, die Arbeitskräfte sind knapp und es ist sehr schwierig, Leute zu finden.

Man sagt, die Auswanderung hänge mit den zu niedrigen Löhnen zusammen. Wie willst du diese Projekt in Masaya lösen?

Das Problem hat nicht nur mit den Löhnen zu tun, sondern mit der wirtschaftlichen Situation des Landes. Die Löhne in der Zigarrenindustrie sind hoch genug, um jedem Arbeiter ein anständiges Leben zu ermöglichen, die Mindestlöhne sind sogar höher als in anderen Branchen.

Claudio Sgroi ist ein renommierter Master Blender mit zwanzig Jahren Erfahrung in der Tabakbranche und Zigarrenherstellung.

Hat sich das Klima für den Tabakanbau in den letzten 20, 30 Jahren verändert? Ich meine, gibt es mehr oder weniger Regen und hat sich die Erntezeit in den Monaten verschoben?

Wir können die Veränderungen sehen, und manchmal ist es sehr schwierig, sie vorherzusagen. Ein Beispiel ist die Regenzeit, die Jahr für Jahr später aufhört als in der Vergangenheit, was alle Erzeuger dazu veranlasst, den Saisonkalender für den Tabakanbau mit einem gewissen Risiko anzupassen.

Die WHO fordert die Regierungen auf, den Tabakanbau nicht länger zu subventionieren. Die Tabakbauern sollten dann Nahrungsmittel statt Tabak anbauen. Ich wusste nicht, dass Regierungen den Tabakanbau subventionieren. Stimmt das überhaupt? Und werden die Tabakbauern in Nicaragua und Honduras aufhören und Nahrungsmittel anbauen?

Das ist ein Problem für Länder, die viel Tabak für die Zigarettenindustrie anbauen. Die WHO drängt die Regierungen, den Tabak durch andere Produkte zu ersetzen, was vor allem für Länder in Afrika und Fernost ein Problem ist. Die Länder, die Tabak für Zigarren in Mittelamerika und der Karibik anbauen, sind davon noch nicht betroffen. Übrigens wird der Tabakanbau in Nicaragua nicht von der Regierung subventioniert.

Vielen Dank für das Gespräch, lieber Claudio. Welchen Rat hast du für uns Zigarrengeniesser?

Offen zu bleiben für neue Zigarren, neue Zigarrenhersteller und den eigenen Gaumen weiter zu entwickeln, so wird man gebildeter und kenntnisreicher.

Über Claudio Sgroi

Claudio Sgroi ist ein renommierter Master Blender mit zwanzig Jahren Erfahrung in der Tabakbranche und Zigarrenherstellung. Er begann seine Karriere 2001 in der Dominikanischen Republik, an der Seite von Hendrik Kelner, dem Master Blender von Davidoff. Er hatte zunehmend wichtige Aufgaben in der Dominikanischen Republik, der Schweiz, Italien, Nicaragua und den Vereinigten Staaten, wo er sich ein umfassendes Wissen über die Branche und die Prozesse aneignete, einschließlich der agronomischen Prozesse, des Blendings, der Zigarrenproduktion, des Marketings und des internationalen Verkaufs.

Im Jahr 2011 kam er als Berater zu Mombacho Cigars, wo er neue Vitolas, erfolgreiche Blends, ein effektives Qualitätssicherungssystem sowie eine komplette Neudimensionierung der Lagerhaltung und Logistik entwarf und umsetzte. Er schuf ein Vertriebs- und Verkaufsnetz, das mehr als zwölf Länder abdeckte, und entwickelte produktive Verbindungen mit den besten Tabakbauern in Nicaragua. Er leitete die Renovierung der Casa Favilli, eines historischen Denkmals in Granada, das heute als Mombacho-Zigarrenfabrik dient.

Im Januar 2020 wurde er zum Präsidenten der Nicaragua Tobacco Chamber (CNT) gewählt, der 26 Mitglieder angehören, die 95 % der aus Nicaragua exportierten Zigarren und des Tabaks repräsentieren.

Ressourcen zum Thema

MBF Cigars: Artikel bei Zigarren.Zone

Claudio Sgroi startet Beraterfirma (Artikel bei Zigarren.Zone)

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