Das 1×1 des Pfeifen Rauchens

Was für Arten von Pfeifen gibt es denn überhaupt?
Zuerst gibt es natürlich die klassische Bruyère Pfeife. Bruyère nennt sich das Wurzelholz der Baumheide Lateinisch Erica Arborea, die vorzugsweise im Mittelmeerraum wächst. Durch die besonders dichte Struktur und damit einer aussergewöhnlichen Härte ist dieses Holz geradezu prädestiniert dafür, zu einer schönen Pfeife gedrechselt zu werden.
Die zweite erwähnenswerte Art von Pfeifen ist die Meerschaumpfeife. Meerschaum ist ein Mineral, das hauptsächlich in bestimmten Regionen der Türkei zu finden ist. Meerschaumpfeifen schmecken neutraler als Bruyère – Pfeifen, da das Material im Gegensatz zum Holz keine eigenen Aromastoffe an den Rauch abgibt.
Tipp: Die Entstehung der Tabakpfeife und ihre Geschichte
Die Auswahl der Pfeife
Am Anfang steht für jeden Einsteiger natürlich die Auswahl einer passenden Pfeife. Der Entscheid was denn die richtige Pfeife ist, ist recht einfach. Es gibt eine einfache Regel: Die Pfeife sollte Ihnen gefallen. Ob eine klassische, gerade “London“ Form oder lieber eine “Bent “, eine gebogene Pfeife wie sie Sherlock Holmes hatte, ob eine glatte oder raue Oberfläche, kaufen Sie was Ihnen gefällt. Die Entscheidung liegt ganz allein bei Ihnen. Oft gibt es günstige Einsteiger Sets direkt mit Tabak zu kaufen. Versuchen Sie es.
Achten Sie beim Pfeifenkauf jedoch darauf, dass die Wandung – also der Holzrand der den Brennraum umschliesst, bei Ihrer ersten Pfeife nicht zu dünn ist. Wird die Pfeife zu heiss geraucht, verbrennen Sie sich daran sonst rasch einmal die Finger.
Der Tabak
Neben der Wahl der Pfeife ist natürlich die Auswahl des Tabaks sehr wichtig. Beim Pfeifentabak in erster Linie zwei Richtungen unterschieden. Der Dänische Tabak, dessen Hauptbestandteile sind milde Tabake wie Virginia oder Black Cavendish. Diese Tabake werden oft auch mit Aromen wie Vanille oder Fruchtaromen versehen. Dies gibt ihnen ihnen einen angenehm süssen Duft.
Englischen Tabake bestehen meistens aus Virginia- und Würztabak wie z.B. Latakia oder Burley. Diese Tabake werden in der Regel naturrein gemischt und haben ein sehr kräftiges, rauchiges Aroma. Es finden sich darin Aromen wie Speck, Torf und der Rauch einer Räucherkammer.
Bei der Auswahl des Tabaks sollten Sie unbedingt beachten, dass Pfeifentabak beim Rauchen selten genau so schmeckt wie er in der Dose riecht. Die Aromen, die Sie beim riechen an der Dose aufnehmen, entfalten sich später am ehesten in der Raumluft.
Wählen Sie für den Anfang am besten einen eher milden, also einen dänischen Tabak. Je nach persönlichem Geschmack kann dieser aromatisiert oder neutral sein.
Mit Filter oder ohne Filter?
Über dieses Thema wird gestritten seit der erste Pfeifenfilter auf den Markt kam. Für Sie stellt sich nun natürlich die Frage: „ rauche ich die Pfeife mit oder ohne Filter?“
Die Entscheidung liegt bei Ihnen. Beim Rauchen mit Filter reduziert sich das leichte Kribbeln und allfälliger Zungenbrand beim Rauchen auf der Zunge. Der Filter hält aber auch einen grossen Teil der Aromen des Pfeifentabaks zurück. Zudem nimmt der Filter auch überschüssige Feuchtigkeit im Pfeifenholm auf. Wenn Sie ohne Filter rauchen, haben Sie den vollen Tabakgenuss, der “Zug“ lässt sich leichter kontrollieren und Sie sorgen dafür, das Ihre Pfeife nicht zu heiss wird.
Filterart – Papierfilter, Balsaholzfilter, Meerschaumfilter, Aktivkohlefilter
Der Filtereffekt ist je nach Filtermaterial, Filtermenge und Filteraufbau unterschiedlich stark und unterschiedlich im Wirkungsgrad. Die einfachste Art der Filterung ist der Papierfilter. Der Rauch geht dabei nahezu ungehindert durch den Filter. Feuchtigkeit und grössere Partikel werden jedoch aufgenommen respektive blockiert.
Der Balsaholzfilter besteht aus einem hoch saugfähigen Stück Balsaholz. Es ist perfekt für die Filterkammer zurechtgeschnitten und besitzt seitlich Kanäle, an denen der Rauch entlang strömen kann. Der restliche Rauch geht durch den Filter. Der Balsaholzfilter kann einen beträchtlichen Teil des Kondensats und der Schadstoffe aufnehmen. Für empfindliche Zungen, die das gesamte Spektrum eines Tabaks wahrnehmen möchten sind Balsaholzfilter durchaus die richtige Wahl.
Bei Meerschaumfiltern befinden sich kleine Scherben aus Meerschaum in einer Papierhülse, welche vorn und hinten durch gelochte Kappen – meist aus Keramik verschlossen sind. Bei dieser Art von Filtern kommt in der Regel kein Rauch am Filter vorbei. Meerschaum ist ein seltenes und poröses Silikat. Es ist sehr saugfähig und kann neben Kondensaten auch Teere und andere Schadstoffe aufnehmen. Ausserdem ist es geschmacksneutral. Dazu kommt, dass die Papierhülse kräftig Kondensat aufsaugt. Beim Einsetzen eines Filters z.b. Dr. Perl Junior von Vauen, auf dem eine Seite aus Kunststoff besteht, muss darauf geachtet werden, dass die blaue Kunststoff Seite zum Mundstück zeigt da sie ansonsten durch den heissen Rauch schmelzen kann.
Der am verbreitetsten Pfeifenfilter, ist der Aktivkohlefilter. Der Aufbau ist der gleiche wie bei den Meerschaum Filtern, allerdings befinden sich in der Papierhülse Aktivkohlestückchen. Aktivkohle ist ein bewährter Stoff zur Reinigung von Flüssigkeiten und Gasen. Auch der Rauch wird dabei im Filter regelrecht gereinigt. Je nach Porengrösse und Menge der enthaltenen Aktivkohle ergeben sich unterschiedlich starke Filtereigenschaften.
Die Filtergrösse richtet sich nach der Bohrung der Pfeife. Üblich sind 6mm und 9mm. Es gibt jedoch auch 3mm, 4mm und diverse Sondergrössen. Diese kommen allerdings eher selten vor. Weitere Filtermöglichkeiten sind: Filterkristalle, Filtersteine, Siebe und Filtergranulat, diese sind jedoch nicht sehr weit verbreitet.
Zubehör für den Pfeifenraucher
Kommen wir als nächstes zum notwendigen Zubehör. Absolut unverzichtbar ist ein Pfeifenstopfer und Pfeifenreiniger, um die Pfeife nach dem Rauchen wieder zu reinigen.
Es gibt natürlich noch eine ganze Anzahl weiterer Artikel die das Pfeife rauchen einfacher und angenehmer machen. Ein Pfeifenfeuerzeug zum Beispiel. Bei dieser Art von Feuerzeug geht die Flamme zur Seite statt nach oben und erleichtert so das anzünden. Ein Jet Feuerzeug wie man es für Zigarren verwendet, eignet sich natürlich auch, hier gilt es aber zu beachten, dass nur der Tabak und nicht der Pfeifenkopf mit der Flamme angezündet wird.

Richtiges Stopfen der Pfeife
Als erstes füllen Sie Ihre Pfeife mit etwas Tabak. Dazu nehmen Sie diesen aus der Dose oder dem Beutel und lassen ihn in den Pfeifenkopf fallen.
Wichtig ist nun, das Sie den Tabak noch nicht mit dem Finger festdrücken sondern dass Sie den Pfeifenkopf weiter mit Tabak anfüllen. Wenn der Kopf voll ist drücken Sie den Tabak einfach mit noch mehr Tabak nach unten. So verhindert man, dass die Pfeife zu fest gestopft wird und dann schlecht “zieht“. Versuchen Sie nun, ob sie durch Luft den Holm ziehen können. Wenn nicht, haben Sie die Pfeife zu stark gestopft, den Tabak zu fest zusammengedrückt. Klopfen Sie die Pfeife aus und stopfen sie Sie nochmals neu. Eventuell reicht es aber auch schon, mit dem Dorn des Pfeifenstopfers vom Holm her das Loch im Pfeifenkopf durchzustechen.
Die Pfeife Anzünden
Halten Sie das Feuerzeug – ein Streichholz geht übrigens auch, über den Tabak und ziehen die Flamme in den Tabak hinein . Lassen Sie dazu das Feuerzeug leicht über dem Tabak kreisen um die gesamte Fläche gleichmässig anzuzünden. Zunächst wird sich die oberste Tabakschicht kräuseln. Nehmen Sie jetzt den Pfeifenstopfer und drücken den gekräuselten Tabak wieder leicht nach unten.
Während dem Nachstopfen kann es durchaus passieren, dass die Pfeife ausgeht wenn Sie nicht stetig ganz leicht am Mundstück gezogen haben. Also zünden Sie die Pfeife einfach nochmals neu an. Insbesondere am Anfang werden Sie diesen Vorgang oft wiederholen müssen. Erst nach einiger Zeit werden Sie das Gefühl für das richtige Verhältnis aus Ziehen, Nachstopfen und anzünden entwickeln. Kein Meister ist vom Himmel gefallen.
Das Einrauchen der Pfeife
Damit eine Pfeife lange schön bleibt ist es wichtig, dass sie eingeraucht wird. Zwischen der Holzwandung und dem Tabak soll sich eine dünne Kohleschicht bilden. Nur so wird das Holz vor zu grosser Hitze geschützt. Die klassische Methode des Einrauchens besteht darin, über einen Zeitraum von etwa 10 „Smokes“ die Tabakmenge im Kopf stetig weiter zu erhöhen Man beginnt mit einer 1/3 Füllung. Die meisten Pfeifen verfügen schon über eine dünne Schicht “Einrauchpaste“ wenn man sie kauft Somit ist der Prozess des einrauchens nicht mehr ganz so aufwendig. Vorsicht sollte man trotzdem walten lassen. Es ist insbesondere am Anfang wichtig, dass Sie Ihre neue Pfeife nicht zu heiss und auch nicht zu hastig einrauchen. Ein gutes „Thermometer“ für die Temperatur der Pfeife ist dabei Ihre Hand. Wird die Pfeife zu heiss und Sie können den Kopf kaum noch halten ohne die Finger zu verbrennen, sollten Sie der Pfeife eine Pause gönnen. Die Pfeife kann problemlos auskühlen und danach wieder angezündet werden. Entfernen Sie davor jedoch die Asche soweit, bis sie den Tabak sehen können. Weiter geht es mit dem Rauchgenuss.
Rauchen und Nachstopfen der Pfeife
Während dem Rauchen werden Sie Ihre Pfeife hin und wieder einmal Nachstopfen müssen. Bei einer Pfeife die zu heiss geraucht wird, brennt der Rauch auf der Zunge. Dies ist der so genannte Zungenbrand. Dies kann recht unangenehm sein. Durch das Nachstopfen der Pfeife verdichten Sie den Inhalt des Kopfes. Die Pfeife lässt sich danach wieder angenehm weiter rauchen.
Je nach Tabaksorte und Feuchtigkeit des Tabaks entsteht beim Rauchen mehr oder weniger Feuchtigkeit (Kondensat) im Pfeifenkopf. Ein „Blubbern“ kündigt dies an. Rauchen Sie die Pfeife mit Filter, nimmt dieser normalerweise einen teil der Feuchigkeit auf. Beim Rauchen ohne oder mit einem Metallfilter führen Sie einfach kurz einen Pfeifenreiniger in den Rauchkanal ein. Dieser zieht die Feuchtigkeit weitgehend aus dem Holm.
Leeren, reinigen und pflegen der Pfeife
Ist die Pfeife einmal zu Ende geraucht, muss die Pfeife noch ausgeräumt und gesäubert werden. Es schadet nicht, einen kleinen Rest Tabak im Kopf nicht zu rauchen.
Rühren Sie mit dem Auskratzer Ihres Pfeifenstopfers mehrmals die Asche und den verbliebenen Tabak, der sich noch im Pfeifenkopf befindet, um. Die Asche saugt dabei mögliche noch vorhandene Feuchtigkeit auf. Danach schütteln Sie die Pfeife über dem Aschenbecher aus. Vermeiden Sie es, den Kopf dabei zu stark auf die Oberfläche des Aschenbechers zu schlagen um Beschädigungen zu vermeiden. Es gibt spezielle Aschenbecher mit einem Korken auf dem die Pfeife Gefahrlos ausgeklopft werden kann.
Nachdem Sie die Pfeife ausgeklopft haben, sollte sie mindestens noch 30 Minuten auskühlen. Erst dann nehmen Sie das Mundstück aus dem Holm. Wenn die Pfeife noch zu warm ist, kann beim ausdrehen des Mundstücks ansonsten entweder der Holm selber oder das Mundstück brechen. Auch kann es passieren, dass das Mundstück sich beim Erkalten so stark aus ausdehnt, das es bei erneuten Zusammensetzen nicht mehr in den Holm passt.
Führen Sie anschliessend einen Reiniger mehrmals durch das Mundstück und einen zweiten mehrmals durch den Holm der Pfeife. Sollten Sie einen Filter benutzt haben, so werfen Sie diesen bitte weg. Filter sind für den einmaligen Gebrauch gedacht.
Diesen Reinigungsvorgang sollten Sie nach jedem Rauchgang durchführen. Nach jeder 10. Benutzung sollten Sie die Pfeife etwas intensiver mit einer Reinigungsflüssigkeit und dem Pfeifenkratzer behandeln.

Antworten